Dub Syndicate

Celebrating 30years of ON-U SOUND

Dub Syndicate

Das Label On-U Sound ist für jeden ernsthaften Reggae-Hörer ein household name. Anfang der 80er erscheint die erste Veröffentlichung auf dem neu gegründeten Label von Adrian Sherwood. Keiner der Beteiligten ahnte, dass dieses Label für über Jahre das Prägendste für die englische Dub-Musik und die internationale Entwicklung außerhalb Jamaikas werden würde. Adrian Sherwood, Mixmaster, Dubhexer, Producer und Labelchef in Personalunion ließ sich als junger Tonstudio-Pionier Ende der 1970er Jahre in die Geheimnisse jamaikanischer Dub-Techniken vor Ort einweihen. Macht man sich die Mühe, die Verbindungen innerhalb des großen On-U Stammbaumes zuzuordnen, kommt man auf den Urknall derer Historie: Die große Londoner Musikfamilie hat genau zwei Väter: Adrian Sherwood und Schlagzeuger Lincoln „Style“ Scott.

Zeitsprung: Das 4.Album von DUB SYNDICATE „Tunes From The Missing Channel“ (1984) ist dann das erste, auf der die musikalische Autorenschaft des charismatischen wie genialen Schlagzeugers die Oberhand und Kontrolle gewinnt. DUB SYNDICATE gelten seitdem auch für Fans als Band, bis dato immer ein Alter Ego-Projekt von „Style“ Scott, auch wenn über längere Perioden die gleichen Mitmusiker zur Stelle waren. Typisches Merkmal der Wiedererkennung bleibt bis heute das schwungvolle wie stoische, brillante Schlagzeugspiel in der Begegnung mit raffinierten Sound-Arrangements seitens des Mixmasters bei einem live Gig. DUB SYNDICATE setzte Maßstäbe in einem völlig neuen Genre: British Dub. Diese willkürlich gewählte Bezeichnung erntete aber Scotts Widerspruch: „Halt nein, Moment: Auch wenn DUB SYNDICATEs Sound anders klingt als der gewohnte Reggae oder Dancehall, so ist es doch jamaikanische Musik. Es ist aber eine andere Art von Reggae, eine mit mehr Spiritualität. Zwar dominieren auf Jamaika Dancehall und Black Music aus den USA, trotzdem ist unser Dub aber Jamaican music in every way.“ Nachdem man nun jahrelang, abgesehen von den 15 (!) veröffentlichten Alben, zahlreichen Remix-LPs und Compilations, nichts Neues von den Briten gehört hat, ist es nun eine große Überraschung, dass Scott & Mannschaft 2011 wieder live antreten werden. Darunter 2 Deutschland-Termine, in Köln und eben hier im WERK 2 in Leipzig.

Zu erwarten sind lässig gesampelte Bleeps & Clonks und großflächige Hall- und Echosounds aus dem On U Sound-Kühlhaus, die uns in die Welt des Reggaes entführen. Alles in Allem: Für die Dub Freaks nichts wirklich Neues – aber nach wie vor setzten DUB SYNDICATE bei ihren Auftritten Maßstäbe, die sie als die ungekrönten Könige des Genres bestätigen.

Lunar³

2007 lernt Andreas Wendland den Drummer Richiee S. kennen... Andreas, der schon mit Michele Baresi aus Berlin Europa abtingelte und auch bei Messer Banzani die Gitarre spielte, war sieben Jahre Mitglied der Far East Band, welche mit Gentleman die Kontinente bereiste. 2009 beschloss er, fortan seine eigenen Ideen zu verwirklichen. Mit Richiee, auf New Zealand mit der dortigen Dub und Drum&Bass Szene (Fat Freddys Drop, Shapeshifter) aufgewachsen, fand er einen Mitstreiter, der für das steht, was Andreas gesucht hat: Kompromissloses Drumming (Jo Jo Mayer) jenseits der Rock'n'Roll Welt. Hier werden moderne Grooves mit DJ-Kultur verbunden. Bei gemeinsamen Drumrecordingsessions stellten beide Musiker fest, dass einiges zusammenpasst und auf die Clubbühne muss. Durch eine große Palette von Erfahrungen, Experimentierlust und das Einbeziehen von weiteren Musikern, kommt es zu einer Live-Performance von Lunar³, wo chillige Sounds, neben Dubs in Drum&Bass münden. Tom Grimmer (Posaune) hat zu viel Don Drummond gehört, so dass er sich live in Richtung Studio One beamt.

Mitglieder
Andreas Wendland - Guitar, Keyboards, Sampler | Tom Grimmer - Trombone, FX | Richiee S. aka EAR:drums - Drums, Sampler

LUNAR³ werden am 21.09. ihre Single „Overheat“ (VÖ 16.09.2011 bei VelocitySounds Rec.) das erste Mal dem (Leipziger) Publikum präsentieren.