Bilder von Soja (USA) | Soja (USA) 27. Summer Jam Festival - Fühlinger See, Köln - Red Stage 06. Juli 2012 | 2012-07-06


Soja (USA) 27. Summer Jam Festival - Fühlinger See, Köln - Red Stage 06. Juli 2012 - Soja (USA)

SOJA

Frage einen Durchschnittszuhörer über Folkmusik, und er wird gleich die gewöhnliche Liste aufschlagen: Bob Dylan, Joni Mitchell, Woodie Guthrie, etc. Spreche aber mal mit dem SOJA Leadsänger/Guitarist Jacob Hemphill darüber, und Du wirst eine andere Perspektive davontragen. Er sagt “Für mich sind Rage Against The Machine, Wu -Tang Clan, Sade, Johnny Cash, Bob Marley – alles Folkkünstler”. “Es besteht kein Unterschied wenn Raekwon sagt, "I grew up on the crime side, the New York Times side, where staying alive was no jive (Ich wuchs auf mit der Kriminalität, die New York Times Seite, wo am Leben bleiben nicht einfach war),"und wenn Bob Marley sagt, ‘Cold ground was my bed last night and rock was my pillow, too (kalte Erde war mein Bett letzte Nacht, und ein Stein war mein Kissen)," und wenn Johnny Cash sagt, "I know I had it coming, I know I can’t be free, but those people keep on moving (around) and that’s what tortures me (ich wusste, dass es mir passieren würde, dass ich nicht frei sein kann, aber diese Menschen drehen sich weiter, und das ist eine Folter für mich). "Folkmusik dreht sich um das Erzählen von Geschichten und die Weitergabe eines Vermächtnisses. Sie ist zeitlos, unendlich und sie überschreitet alle Grenzen. Das ist, was unsere Band anstrebt. Wir stellen hohe Ansprüche,” lacht er, “aber wir finden unseren Weg.”
Mit Strength to Survive, ihr viertes Album in voller Länge, haben sie mit einer berauschenden Mischung aus Hot-Rod Reggae Grooves und dringliche, Zeitgeist erfassende Themen die Latte stark angehoben. Das Album, das von John Alagia (Dave Matthews, John Mayer, O.A.R.) produziert wurde, wird für ATO die erste der Band sein, das Label das von Dave Matthews mitbegründet wurde.
Hemphill sagt, das Album wurde stark von Bob Marley’s Survival inspiriert.  “Das ist das großartigste Reggae Album, das je gemacht wurde,” sagt er. “Es hat die besten Basspassagen und die besten Texte, die je auf einer einzigen Platte gehört wurden. Marley schrieb es, nachdem er nach Afrika gegangen war. Ich war 13 oder 14, als ich es zum ersten Mal hörte, und es löste all diese längst vergessenen Erinnerungen von der Zeit aus,  als ich als Kind in Afrika lebte. In den späten Achtzigern war mein Vater ein IMF res rep in Liberien. Ich erinnere mich, als der erste Coup begann - meine Familie musste sich 3 Tage lang in diesen eisernen Badewannen verstecken, weil das Militär auf alles schoss, was sich bewegte. Ich war 7, und das war eine meiner ersten Erinnerungen. Wir schafften es, mit dem letzten Flieger raus zu kommen. Also war Afrika immer ein großer Teil unseres Lebens - in einer bestimmten Weise definierte es unsere Familie. Musik kam direkt danach, also war Musik für mich immer mit Afrika verbunden, und war immer etwas sehr mächtiges.”
Hemphill traf Bobby Lee (bass) in der ersten Klasse in Virginia, kurz nach der Rückkehr von Afrika. Sie wurden sofort die besten Freunde und fanden einen gemeinsamen Nenner durch ihre Liebe zu Hip Hop, Rock und Reggae, die sie zusammen in ihren Talentshows in der Mittelschule aufführten. Während der Highschool trafen sie Ryan Berty (Schlagzeug), Kenneth Brownell (Percussion) und Patrick O’Shea (Keyboards), und zusammen gründeten sie SOJA. Die Band spielte lokale Gigs in der DC Gegend, während ein paar der Jungs die Schule beendeten, und machten dabei Pläne, auf Tour zu gehen, wenn sie den Schulabschluss hinter sich hatten. Es endete damit, dass sie dann die Strasse für sich komplett in Besitz nahmen.
Im Verlauf von ein paar Jahren hat SOJA mehr als 150.000 Albums verkauft, waren Haupt-Acts in Theatern in mehr als 15 Ländern um die Welt, generierten mehr als 20 Millionen+ YouTube Aufrufe, sammelten mehr als eine halbe Million Facebook Fans und zogen eine fast Grateful Dead-artige internationale Fangemeinde an, die mit jeder Tour wächst, mit Caravanen von eingefleischten Fans, die ihnen von Stadt zu Stadt folgen. Am aller beeindruckendsten, sie haben alles allein geschafft. Die Mitglieder der 7 köpfigen Band haben die letzten anderthalb Jahre damit verbracht, von Auftritt zu Auftritt zu pendeln, wobei sie mehr als 360 Auftritte hatten, einschließlich Haupt-Acts auf ausverkauften Touren durch Nord und Süd Amerika, sowie als Vorgruppe für O.A.R., und haben die Bühne mit allen von Dave Matthews Band bis zu Matisyahu geteilt.
Mit Strength to Survive ruft die Band mit universell gültigen Liedern über Glaube, Hoffnung und Liebe leidenschaftlich nach Einheit und Veränderung. “Ich könnte endlos weitererzählen über die schreckliche Zerstörung, die wir mit der Erde veranstaltet haben, oder die Probleme, die entstehen, wenn Länder sich über Geld streiten wegen einer erfundene Grenze, aber das Album hat ein zentrales Thema,” sagt Hemphill, “und das ist unsere Hoffnung, dass die Welt eine Familie wird.”
Es ist ein Konzept, dass am besten in dem Lied “Everything Changes” veranschaulicht wird. “Menschen dort draußen ohne Essen am Abend,” singt Hemphill, “und wir sagen wir sind besorgt, aber wir sind es nicht, also lügen wir alle/aber was wäre, wenn mehr dran ist, und eines Tages werden wir zu dem was wir tun, nicht was wir sagen/Vielleicht müssen wir es wollen, dass es wieder ganz wird. Höre vielleicht auf zu reden, beginne vielleicht zu hören/ Vielleicht müssen wir diese Welt weniger wie ein Quadrat betrachten, und mehr wie einen Kreis.”
Unter den vielen Highlights des Albums ist das ätherische “Let You Go,” der vom Weg handelt, der nicht gegangen wurde, “Mentality,” die wuchtige Eröffnung des Albums, und der eins-zwei Schlag von “Be With Me Now” und “When We Were Younger,” der Letztere mit der einfachen aber mitschwingende Zeile “All of my answers, now that I’m older, turn into questions (Jetzt wo ich älter bin, verwandeln sich all meine Antworten in Fragen) vereint das Makro mit dem Mikro.”
Hemphill sagt, der einfache und ehrliche Ansatz des Bands gegenüber Musik war es, was es ihnen ermöglichte, die Hindernisse der Sprache, Entfernung und Kultur beim Ansammeln einer internationalen Folgschaft zu überwinden. “Was ist die Alternative – Pop Musik?” lacht er. “Pop Musik — insbesondere Amerikanische Pop Musik, dreht sich darum, Geld zu haben, mit Models zu schlafen, in Villen zu leben, die ganze Zeit in Clubs zu verbringen, und im allgemeinen besser als der Rest der Welt zu sein. Es ist lustig, weil hier alle pleite sind. Wir singen über andere Dinge - Dinge die tatsächlich wichtig sind. Ich glaube, unsere Fans schätzen das.
“Wenn ich raus ins Publikum schaue und diese Kids mit Tränen in den Augen sehe, nicht weil ich ein Liebeslied singe, sondern weil ich darüber singe, wie die Erde am Sterben ist und wir die einzigen sind, die es aufhalten können, das ist gigantisch. Dafür lebe ich. Wir spielten auf Festivals in Brasilien vor 80.000 Menschen, und alle sangen jedes Wort - in Englisch. Nach einer der Songs erzählte ich ihnen, ‘Wir sind viel unterwegs und ich werde oft gefragt, “ob ich nicht Heimweh bekomme? Vermisst Du nicht Deine Familie?” ich sagte, "es hat eine Weile gedauert um es zu erkennen, aber dies ist mein Zuhause, und ihr seid meine Familie." Dann ist einfach alles explodiert. Es war unglaublich. Aber es ist die Wahrheit - das sind meine Leute, und ich möchte, dass es ihnen immer gut geht. Für mich ist es das einzige was wichtig ist.”

Quelle: Summer Jam Festival
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