Richtige Jungs, eine echte Band! Was vor über 12 Jahren begann, fand nach einigen Umbesetzungen und musikalischen Weiterentwicklungen seinen vorläufigen Höhepunkt auf dem belgischen Label der britischen Skalegende Mark Foggo: Babayaga veröffentlichten dort 2010 ihre dritte CD „Funky Drop“ (Skanky´Lil Records), groovend und schweißtreibend zugleich. Wirft man einen Blick hinter die Kulissen der Jenaer/Berliner Band, wird schnell klar, warum die siebenköpfige Formation um den Sänger/ Keyboarder Hannes Wehrhan deutschlandweit zu einem der gefragtesten Acts der Ska-Szene zählt.

Bereits mit dem „Immer nur Rhythmus?!“-Debüt (CD, 2001) sowie dem nicht minder erfolgreichen Album „Heiss“ (CD, 2006) haben sich die professionellen Künstler stilsicher der jamaikanischen Musik der 60er Jahre verschrieben. Was also lag näher, als den unverwechselbaren Charme der Gruppe nach der Neubesetzung am Bass (Steffen Landeck ersetzt den Italiener Gerlando Prestigiacomo) mit einem 13 Titel umfassenden neuen Album zu würdigen. Mit über 250 Konzerten im In- und Ausland kein Problem. Und vom Opener „I Am A Train“ über „You Better Go“ und „Yesterday Night“ bis hin zu „Sommawaso“ unterstreichen die Thüringer auf „Funky Drop“ richtungsweisend mit Nachdruck ihr kreatives Ausnahmepotential. Energie pur, Melodien die ins Ohr gehen, spannungsgeladene Harmonien und überschäumende Partystimmung machen aus der CD eine Art Babayaga-Best Of. Unmöglich, bei dieser Mischung aus Ska, Reggae und Funk nicht in Stimmung zu kommen, nicht intensiv-euphorisch zu tanzen. Die im Blockhaus Studio unter der Regie von Jürgen Block/Lütte gemachten Aufnahmen unterstreichen jedoch noch mehr: Hier entstand eine gefühlvolle Hit-Sammlung mit Geschichte, die nicht nur auf Tanzmusik mit starker Rhythmusbetonung setzt, sondern Genre-Grenzen mit interessanten Ausflügen in Richtung Pop, osteuropäischen Einflüssen und Soul zu verfeinern weis. Hinzu kommt das feine Gespür von Hannes Wehrhan, Martin Hädrich (Schlagzeug, Gesang), Oliver Rochler (Gitarre), Sebastian Müller (Saxophon, Gesang), dem Ukrainer Viktor Ochrimenko (Posaune, Gesang), Kalle Mille (Trompete) und Steffen Landeck, abwechslungsreiche Eigenkompositionen zu schreiben und diese z.B. mit einer klassischen Coverversion wie dem Gospel- Klassiker „Motherless Child“ abzuwechseln. Babayaga messen sich auf „Funky Drop“ nicht nur mit angloamerikanischen Kollegen, sondern singen neben dem spanischsprachigen „Dos Alemanes Muertos“ bei „Der Traurige Clown“ und „Sommawaso“ erneut in ihrer Muttersprache. Virtuos und kreativ fokussieren Babayaga ihr Publikum auf interessante Themen und setzen dank Infotainment Maßstäbe für die Zukunft ihrer Band, abseits des belanglosen Mainstream.

Quelle: Frank Keil / Rocking Steady & This Is Ska Festival