Naturns bei Meran. Wer in der Südtiroler Gemeinde zur Alpine Wellness kommt, sollte zwischen Sport und Fitness, Freizeit und Erholung auch die Musik nicht zu kurz kommen lassen. Mein Tipp wären da Jokerface, heute ein Septett um die drei noch verbliebenen Gründungsmitglieder Trutz (Gesang/Gitarre), Andi (Tenor-saxofon/Gesang) und Potsch (Altsaxofon). Ab 2005 inspiriert von der ersten Südtiroler Skaband Club 99 und internationalen Acts wie Los Fastidios oder Ska-P, hat man sich stilistisch nach mehreren Umbesetzungen bis heute deutlich weiterentwickelt. Bereits mit dem Debüt „A Piece Of My Way Of Life“ (2007) und besonders mit der aktuellen CD „On The Road Again“ (2011) konnte die junge Band für Aufmerksamkeit bei Fans und Medien sorgen, aber auf den Vorschußlorbeeren wollten sich die Italiener nicht ausruhen. „Während wir unsere Instrumente immer besser beherrschten, entwickelte sich auch unser Musikgeschmack weiter. Traditioneller ´early Reggae´ nahm dabei eine prägende Rolle ein. Von da an haben wir versucht, einen wiedererkennbaren & eigenen Stil zu schaffen, der ehrlich und authentisch rüberkommt. Dabei lassen wir uns von gerne von Szene-Größen wie u.a. The Skatalites, The Specials, Mr, Review oder Intensified inspirieren. Auch wenn sich Jokerface musikalisch von der Skapunk-Szene entfernt haben, bleiben sie doch im linken Spektrum positioniert. Die Abgrenzung zur populären Deutschrock-Szene um die ebenfalls aus Südtirol stammenden Frei.Wild ist ihnen extrem wichtig. „Wir bringen unsere Antifa-Standpunkte klar zum Ausdruck und versuchen Alt und Jung für alternative Subkulturen zu interessieren. Wir sehen unsere Band auch als Gegenpol zu dieser Deutschrock-Szene und werden uns ihnen auch weiterhin entgegenstellen.“ Sicher kein leichtes Zukunfts-Unterfangen in einer nach 1945 noch immer stark nationalistisch geprägten, wenngleich ab 1972 doch autonomen Region. Auf jeden Fall aber sind Jokerface hochmotiviert in das Jahr 2012 gestartet, im Gepäck auch die neue Booking-Agentur FF-Dabei aus Leipzig. „Von der Zusammenarbeit erhoffen wir uns vor allem deutlich mehr Konzerte im Ausland. Und wer uns buchen will oder einfach nur in Kontakt treten mag, soll doch mal bei myspace oder facebook vorbeischauen, da sind wir natürlich auch vertreten.“

Quelle: Frank Keil / Rocking Steady & This Is Ska Festival